Podiumsdiskussion am 12. September 2024 um 18:30 Uhr in der bpb-Berlin

Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb lädt Sie herzlich ein zum Gespräch „Schachbrett oder Pulverfass? Der Balkan im Fokus globaler Interessen“. Die Veranstaltung findet am 12. September 2024 um 18:30 Uhr in der bpb in Berlin statt. Die Reihe „Up to East“, setzt sich mit den Hintergründen aktueller politischer, gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen in den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas auseinander.

Der Begriff „Pulverfass Balkan“ wurde 1912 wenige Tage vor Ausbruch der Balkankriege in einer Karikatur der britischen Satirezeitschrift „The Punch“ kreiert. Seitdem wurde er immer wieder als Bild für die aufeinandertreffenden lokalen, nationalen und internationalen Interessen in dieser Region verwendet.

Heute baut China Schnellstraßen und Fabriken auf dem Balkan, Russland fördert nationalistische Strömungen und die Türkei investiert gemeinsam mit den Golfstaaten in Moscheen, Infrastruktur und Hotels. Diese Aktivitäten dienen vor allem dazu, Europa unter Druck zu setzen. Mit dem Abbau von Lithium in Serbien will die EU wiederum eine Abhängigkeit von chinesischen Rohstoffen verringern. Im Juli 2024 wurde ein Rohstoffabkommen zwischen Serbien und der EU unterzeichnet, das zu massiven Demonstrationen gegen die absehbaren ökologischen Schäden führte. Und für die Balkanstaaten sind die politischen Strukturen der EU und die Investitionen ihrer Mitgliedstaaten nach wie vor von enormer Bedeutung.
In dieser Gemengelage entsteht eine neue politische Metapher für den Balkan: ein Schachbrett, auf dem das „Spiel der Großmächte“ in Verbindung mit globalen Interessen stattfindet.

Warum ist der Balkan als Einflusssphäre für globale Interessen so attraktiv? Welche regionalen Besonderheiten ermöglichen die Einflussnahme durch externe Akteure? Und wie reagiert die Zivilgesellschaft auf diese komplexe politische und wirtschaftliche Situation? Darüber diskutieren Prof. Dr. Florian Bieber (Politikwissenschaftler), Aleksandra Tomanić (Leiterin des Europäischen Fonds für den Balkan) und Dr. Dirk Auer (Journalist), moderiert von der Journalistin Gemma Pörzgen.