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Termin: FRIEDENFLECHTEN – Politik und Gesellschaft 30 Jahre Erfahrungen aus Südosteuropa,Münster, 21.11.25

Eingereicht am: 18.11.2025
Eingereicht von: Isabel Schöppner

In Zusammenarbeit mit der Friedensstadt Münster laden wir Sie herzlich zur Abschlussveranstaltung der Veranstaltungsreihe „Friedenflechten“ im Rahmen der Friedenswochen Münster am 21. November 2025 ein.

Die Abendveranstaltung „Friedenflechten & Politik und Gesellschaft” beginnt um 18:00 Uhr im schönen Palais Erbdrostenhof in Münster.

Prof. Dubravka Stojanović, eine der wichtigsten zeitgenössischen Historiker/-innen Südosteuropas, beschrieb die in den 1980er Jahren in Jugoslawien aufgekommenen Überlegenheitsfantasien wie folgt:
„In Jugoslawien hörten wir Anfang der 1980er Jahre zum ersten Mal, dass unsere Nation besser sei als die Nachbarländer, dass unser Land älter sei, unser Alphabet perfekter, unsere Geschichte heldenhafter, unsere Opfer größer und unsere Fußballer die besten. Zunächst fanden wir diese Ansichten lustig. Mit der Zeit wurden sie peinlich und schließlich gefährlich. Dann begann der Krieg.“

Jugoslawien stand einst für antifaschistischen Widerstand, blockfreie Zusammenarbeit und multinationale Einigung. Als diese Vision scheiterte, gewann der Nationalismus die Kontrolle. Vielleicht war dies kein Rückschritt, sondern der Vorbote unserer Gegenwart.

In den letzten Jahren sind in Europa wieder ähnliche Töne hörbar: In Großbritannien führte dies zu Brexit-Parolen, in den USA zu Trumps Wahlsieg und in Russland zu einem Angriffskrieg auf die Ukraine. Daher stellt sich die Frage: Waren die Jugoslawienkriege wirklich das Ende des 20. Jahrhunderts – oder der Auftakt des 21.?

Wie hat sich die Wahrnehmung des Friedenskonzepts in Europa verändert? Aktuell fühlen wir uns als Individuen und Bürger manchmal machtlos und verletzlich. Welche Kontrollmechanismen können den Herausforderungen der Zeit begegnen, denen die liberale Demokratie und der Frieden in Europa heute gegenüberstehen?

Am 21. November 2025 diskutieren unsere renommierten Gäste – die Historikerin Prof. Dubravka Stojanović, der Politikwissenschaftler Dušan Reljić und der Autor Robert Menasse – ab 18:00 Uhr im Palais Erbdrostenhof in Münster über diese Fragen. Die Moderation übernimmt Dr. Klaus Schubert, Professor für Deutsche Politik und Politikfeldanalyse an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Die ukrainische Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwiischuk wird sich in einer Videobotschaft an das Publikum wenden.

Sie werfen einen kritischen Blick auf die Vergangenheit Südosteuropas und ziehen Parallelen zu aktuellen politischen Entwicklungen in Europa. Welche Lehren lassen sich aus den Krisen von gestern für die Herausforderungen von heute ziehen?

Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt durch Stücke von Franz Schubert und Fjodor Akimenko, vorgetragen von der Pianistin Senka Branković.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung statt.

Veranstaltungsort

Palais Erbdrostenhof
Salzstraße 38
Münster, 48143 Deutschland

Veranstalter

Bundeszentrale für politische Bildung
Webseite:
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Veröffentlicht am:
Rubrik: Kalender
Tagesredaktion: Nada Arbesmeier