Termin: Diskussion „Gespaltene Gesellschaft in EE?“, Lüneburg 27.11.2024
Wie auch in Deutschland, so wird auch in Estland darüber debattiert, ob das Land gespalten sei – etwa zwischen der estnischsprachigen Mehrheit und der russischsprachigen Minderheit oder aber zwischen jenen Teilen der Gesellschaft, die mit den rasanten Transformationsprozessen nach 1991 Schritt hielten, und jenen, die das nicht vermochten. Was verbirgt sich hinter diesen Spannungen? Welche Rolle kommt etwa dem Erbe der sowjetischen Unterdrückung und welche der Sorgen um die estnische Sprache und Kultur zu? Wie schlägt sich das Bewusstsein der Esten um die kleine Größe und die geografische Lage ihres Landes in diesen Debatten nieder?
In der Podiumsdiskussion wird die Spezifik dieser Debatten befragt, und es wird der Bogen zu grundsätzlichen Fragen demokratischer Gesellschaften geschlagen: ab wann beispielsweise offenbart sich hinter der Meinungsvielfalt demokratischer Staaten eine gespaltene Gesellschaft? Welche Mechanismen vermitteln zwischen den divergierenden Weltsichten und wie kann die Politik eine solche Vermittlung unterstützen?
Unsere Gesprächspartnerinnen und –partner auf dem Podium sind:
Merit Kopli, Kulturattacheè an der Botschaft der Republik Estland und ehemalige Chefredakteurin der Zeitung Postimees
Vello Pettai, Politologe und Direktor des European Centre for Minority Issues in Flensburg
Moderation: David Feest (wissenschaftlicher Mitarbeiter des Nordost-Instituts)
Begrüßung: Sebastian Lambertz (DGO)