Termin: „Nature and Politics. Ökologischer Aktivismus in Osteuropa“, Berlin 22.-23.11.2024
Umweltpolitisches Handeln entsteht häufig als spontane Reaktion auf Naturkatastrophen und anthropogene Umweltschäden – Menschen schließen sich zusammen, um den gemeinsamen Lebensraum wiederherzustellen und künftigen Katastrophen vorzubeugen. Die Akteur*innen übernehmen Verantwortung für das Gemeinwohl und finden Formen eines dauerhaften Engagements für die Gesellschaft.
In den Gesellschaften Mittel-, Ost und Südosteuropas waren Umweltbewegungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wichtige Zusammenschlüsse, die mit ihren Aktivitäten nicht nur auf Missstände aufmerksam gemacht, sondern Menschen in totalitären Staaten zum selbständigen bürgerschaftlichen Handeln angeregt und befähigt haben. In den gegenwärtigen Gesellschaften Ost-, Mittel- und Südosteuropas haben wir es mit im Wandel begriffenen Gesellschaften zu tun, in denen sich in Abhängigkeit von der politischen Situation die Verfasstheit zivilgesellschaftlichen Engagements ändert: in den Postkriegsgesellschaften Ex-Jugoslawiens führen die aktuellen Prozesse zu einem Erstarken des ökologischen Engagements, im totalitären Russland sind praktisch keine zivilgesellschaftlichen Handlungsräume mehr vorhanden, die Ukraine ist aufgrund des russländischen Angriffskriegs einem Ökozid ausgesetzt.
Die Tagung „Nature & Politics. Ökologischer Aktivismus in Osteuropa“ widmet sich historischen und gegenwärtigen Aspekten zivilgesellschaftlichen Handelns und lässt Historiker*innen, Soziolog*innen, Aktivisti*innen und Künstler*innen aus Polen, Deutschland, Tschechien, der Ukraine, der Schweiz, Serbien, Russland und Kasachstan zu Wort kommen.
Anmeldung:
Teilnahmegebühr: Eintritt frei