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Lesung: Literarische Texte über Züge, Strecken und Bahnhöfe im östlichen Europa, Gottleuba 05.07.2025

Eingereicht am: 21.06.2025
Eingereicht von: Deutsches Kulturforum östliches Europa / deutsches@kulturforum.info

SPURWECHSEL Literarische Texte über Züge, Strecken und Bahnhöfe im östlichen Europa seit 1870

Szenische Lesung

Europaweit wurden Eisenbahnen, die zunächst als Transportmittel für die Industrie gedient hatten, ab den 1830er Jahren ein allgemeines Verkehrs- und Reisemittel. Die neuartige Geschwindigkeit der mechanischen Verkehrsmittel ließ die natürliche Welt immer mehr schrumpfen. Ein Teil der damaligen Zeitgenossen bejubelte die Züge als technische Garanten für Völkerverständigung, Fortschritt und Frieden. Ein anderer Teil empfand jedoch das schnelle, relativ glatte Dahingleiten als Verlust und trauerte den nun langsam verschwindenden Kutschen hinterher.
Die Erfahrungen von Raum und Zeit wurden durch die Eisenbahn verändert, ja, nivelliert, Landschaft und Landschaftswahrnehmung wurden durch Tunnel, Schneisen, Einschnitte, Viadukte umgemodelt. Man sprach von der »Vernichtung von Raum und Zeit«, die als neu und verwirrend empfunden wurde. Allerdings gab es auch Gebiete, deren bisher unbesiedelte Wildnisse durch die Eisenbahn überhaupt erst erschlossen wurden. Die erschütternden Umbrüche, die das neuartige Eisenbahnwesen mit sich brachte, kommentierte Joseph von Eichendorff bereits um 1850 mit einem skeptischen Kopfschütteln:
»Diese Dampffahrten rütteln die Welt, die eigentlich nur noch aus Bahnhöfen besteht, unermüdlich durcheinander wie ein Kaleidoskop, wo die vorüberjagenden Landschaften, ehe man noch irgendeine Physiognomie gefasst, immer neue Gesichter schneiden, der fliegende Salon immer neue Sozietäten bildet, bevor man noch die alten recht überwunden« hat (aus der Collage von R. Schieb).

In der szenischen Lesung bietet Synchronsprecher und Schauspieler Wolfgang Wagner literarische Zitate über Zugfahrten, Eisenbahnlinien und Bahnhöfe im östlichen Europa dar, ergänzt und verbunden durch kulturhistorische Kommentare der Autorin Roswitha Schieb, die die Collage verfasst hat. Roswitha Schieb veröffentlichte bereits eine Reihe von kulturhistorischen Reisebüchern, darunter den Literarischen Reiseführer Breslau und Jeder zweite Berliner. Schlesische Spuren an der Spree im Deutschen Kulturforum östliches Europa. Wolfgang Wagner arbeitet seit über dreißig Jahren auf verschiedenen Bühnen, in Film und Fernsehen sowie als Synchron- und Hörspielsprecher für zahlreiche Projekte.

Eintritt
Der Eintritt ist frei, Reservierungen sind erwünscht unter: info@kulturverein-bgb.de.

Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Kulturverein Bad Gottleuba-Berggießhübel e.V.

Veranstaltungsort

KulturBahnhof Gottleuba
Bahnhofstr. 1
Bad Gottleuba-Berggießhübel, 01816 Deutschland
Webseite:
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Veranstalter

Deutsches Kulturforum östliches Europa
Kulturverein Bad Gottleuba-Berggießhübel e.V.
Veröffentlicht am:
Rubrik: Kalender
Tagesredaktion: Nicole Pörschmann