Lesung: „Den Tod überleben“, Berlin 18.05.2025
Vor dem Amtsgericht Charlottenburg steht sein Denkmal für das Vernichtunglager Treblinka. Dort werden am Sonntagvormittag Antonia Braun und Bernhard Hanuschik Texte von und über Vadim Sidur vortragen.
Die Bedrohung des Menschen durch den Menschen beschäftigte den russisch-ukrainisch-jüdischen Bildhauer Vadim Sidur (1924-1986) zeit seines Lebens. Er wuchs in Dnepropetrovsk, dem heutigen Dnipro auf. In seine Kindheit fiel der Holodomor, in seine Jugend der Zweite Weltkrieg. Seine Heimatstadt wurde besetzt, jüdische Verwandte erschossen, er selbst wurde Soldat. Mit 19 Jahren durchbohrte die Kugel eines deutschen Scharfschützen seinen Kiefer und machte ihn zum Invaliden. Für die Erfahrungen von Krieg und Gewalt, aber auch Leben und Liebe suchte er in seinem Werk einen universalen Ausdruck.