Konf.: Tagung „Henryk Bereska – ein Mann im Dazwischen“, Frankfurt/Oder 15.-17.10.2025
Termin der Konferenz: 15.-17.10.2025
Ort der Konferenz: Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Deutschland) und Collegium Polonicum Słubice (Polen)
Konferenzsprachen: Deutsch, Polnisch, (ausnahmsweise) Englisch; Beiträge werden nicht simultan gedolmetscht.
Termin für die Einreichung von Tagungsbeiträgen: 30.04.2025
Henryk Bereska ist ein noch immer unterschätzter ostdeutscher Übersetzer und Dichter, kritischer Denker und Schöpfer der Grundlagen der intellektuellen Debatte über polnische Literatur in Deutschland. Trotz seines umfangreichen Schaffens, das u. a. mit dem Transatlantyk-Preis des Polnischen Buchinstituts geehrt wurde, bleibt sein translatorisches wie auch literarisches Werk weiterhin wenig bekannt und wurde bislang auch noch nicht systematisch erforscht.
In das Jahr 2025 fällt der 20. Todestag des Übersetzers und Dichters, ein Jahr später jährt sich sein Geburtstag zum hundertsten Mal: ein passender Anlass, sich im Rahmen einer wissenschaftlichen Konferenz mit seinem weitgefassten Schaffen auseinanderzusetzen, die Aktualität seines Wirkens als „stiller Vermittler im Dialog zwischen Ost- und Westeuropa“, seine Rolle im deutsch-polnischen Wissensaustausch sowie seine Bedeutung für die aktuelle wissenschaftliche Forschung zu erörtern.
Eröffnet wird die Tagung mit einem Vortrag des deutschen Autors, Dramaturgen und Hörfunkregisseurs Matthias Thalheim, der von 1992 bis 2020 als Chef des Künstlerischen Wortes bei MDR Kultur in den Bereichen Hörspiel, Feature, Lesung, Kabarett und Kinderfunk tätig war.
Eingeladen zu der interdisziplinären Tagung sind Vertreterinnen und Vertreter der Literatur-, Kultur-, Sprach- Theater- und Übersetzungswissenschaft sowie aus Übersetzungspraxis und Übersetzungskritik. Beitragsanmeldungen werden zu folgenden Themen erbeten:
– Henryk Bereskas literarisches Werk (Lyrik, Tagebücher, journalistische Beiträge) im literarischen, kulturellen, historischen und politischen Kontext;
– Übersetzungen und Texte von Henryk Bereska – ein interdisziplinärer Ansatz, der sich auf die Sprache und die soziopolitischen Bedingungen (z. B. den Einfluss der Zensur) bezieht, eine Reflexion über die Aktualität seiner Übersetzungen;
– Übersetzungen von Bühnentexten und die Rezeption seiner Theateradaptionen angesichts der kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen in Polen und Deutschland;
– Bedeutung von Henryk Bereskas Wirken für den Transfer polnischer Literatur und Kultur in der DDR und der BRD, sein Einfluss auf die Entwicklung des deutsch-polnischen Kulturdialogs (unter Berücksichtigung seiner Zusammenarbeit mit Verlagen, Schriftsteller/-innen und anderen Übersetzer/-innen);
– Bedeutung des Werks und der vielfältigen Aktivitäten Henryk Bereskas im Kontext des Kulturdialogs;
– Der Bezug von Henryk Bereskas Werk zur oberschlesischen Kulturlandschaft: Inwiefern spiegeln sich die historischen, politischen und kulturellen Kontexte Oberschlesiens in Bereskas Übersetzungen und literarischen Arbeiten wider? Inwiefern tragen Bereskas Werke zum Verständnis dieser regionalen Komplexität bei?
– Henryk Bereskas Zweisprachigkeit und Identitätspluralität sowie ihr Einfluss auf sein Werk und sein Wirken;
– Präsenz und Bedeutung des Werkes von Henryk Bereska in der Wissenschaft, in der akademischen Ausbildung in Polen und Deutschland sowie im Unterricht von Polnisch und Deutsch als Fremdsprache;
– Henryk Bereskas Nachlass als Quelle neuer interdisziplinärer und internationaler Forschungsansätze sowie innovativer Methoden zur Popularisierung seines Werkes;
– Henryk Bereska als Literaturkritiker, Rezensionen für Verlage in der DDR und in BRD im Kontext der Verlagspolitik;
– Der Einfluss von Auszeichnungen auf die Präsenz Henryk Bereskas im polnischen und deutschen Bewusstsein.
Weitere Informationen:
Die Tagung wird in Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Translatorik und Glottodidaktik am Institut für Germanistik der Universität Wrocław, der Karl Dedecius Stiftung, dem Viadrina Center of Polish and Ukrainian Studies (beide an der Europa-Universität Viadrina), dem Karl Dedecius Archiv am Collegium Polonicum und dem Lehrstuhl für Kultur- und Mediendidaktik am Institut für Angewandte Linguistik der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań organisiert.
Nach der Konferenz ist die Veröffentlichung eines Konferenzbandes (hrsg. v. Prof. Anna Małgorzewicz, Dr. Małgorzata Szajbel-Keck und Dr. Ilona Czechowska) in der Reihe „Studien zur Multikulturalität“ der Universität Wrocław im Harrassowitz Verlag (als Print und im OA) geplant. Die Auswahl der Beiträge (in polnischer oder deutscher Sprache) erfolgt durch ein doppelt-blindes Peer-Review-Verfahren.
Für die Durchführung der Tagung und die Publikation planen die Veranstalter, Drittmittel einzuwerben.
Tagungsbeiträge für 20-minütige Referate (Abstract bis 2.000 Zeichen ohne Bibliografie) können bis zum 30. April 2025 über folgendes Formular eingereicht werden:
https://forms.europa-uni.de/form/alias/EUV/Bereska2025_Beitragseinreichung/
Projekt- und Konferenzseite
www.europa-uni.de/kds-Bereska