Als Nachwuchsorganisation der SOG möchte sich die JSOG in der Region mit aktuellen Themen beschäftigen und mit jungen Akteur*innen vor Ort austauschen. Der diesjährige Workshop & Exkursion führt uns vom 18. – 22. September 2024 in den Kosovo.

Kosovo ist das jüngste Land Europas in doppeltem Sinne – sowohl was das Alter des Landes als unabhängiger Staat als auch das seiner Bevölkerung betrifft. Aus der Kombination dieser zwei Fakten stellt sich die Frage, wie das junge Kosovo seine Identität konstruiert. Die Identitätsbildung findet auf mehreren Ebenen statt: Einerseits steht das Land noch mitten in seinem State Building-Prozess, zwischen dem Konflikt mit Serbien und der Integration in die internationale Gemeinschaft. Andererseits befindet sich auch die junge Bevölkerung in einem Dazwischen: zwischen Tradition und Moderne, Aufbruchsstimmung und Arbeitslosigkeit.

Der Workshop beleuchtet die Frage der Identitätsfindung auf drei unterschiedlichen Ebenen: die internationale Ebene, die nationale Ebene, sowie die gesellschaftliche Ebene. Dazu wollen wir vor Ort das Gespräch einerseits mit jungen kosovarischen Akteur*innen aus Gesellschaft und Politik, andererseits mit Vertreter*innen der internationalen Gemeinschaft suchen. Wo sehen sie das Land im heutigen Südosteuropa? Was bedeutet die neue Visafreiheit für die persönliche Freiheit, aber auch den brain drain des Landes und die fehlende Anerkennung? Wie sieht es mit ethnischen Zugehörigkeiten, queeren Identitäten, aber auch Religiosität aus? Welche Rolle spielen Popkultur und Sport für das eigene Selbstverständnis als Kosovar*innen?

Vor Ort treffen sich die Teilnehmenden des Workshops mit Akteur*innen aus diesen Bereichen und kommen mit ihnen ins Gespräch. Kurze Impulsvorträge der Teilnehmenden, Stadtrundgänge und der Besuch von Sehenswürdigkeiten, Museen und landestypischen Restaurants sollen das Bild der (neuen) kosovarischen Identität erweitern.