Termin: Decolonizing Dayton – szenische Lesung und Gespräch, Berlin, 15.12.25
Szenische Lesung von DON’T DREAM DREAMS des Sarajevo War Theatre
Im Anschluss Gespräch mit Adelheid Wölfl, Boris Mijatović, Tahir Herenda
Dreißig Jahre nach dem Ende des Bosnienkrieges stellt die szenische Lesung Don’t Dream Dreams von Tahir Herenda eine unbequeme Frage ins Zentrum: Was bleibt von einem Friedensvertrag, wenn „negativer Frieden“ zur politischen Normalität wird? Wie prägt ein Abkommen eine Gesellschaft, dessen Architektur Blockaden eher erzeugt als überwindet? Basierend auf Originalzitaten am Dayton Prozess beteiligter internationaler Akteure legt das Stück die politischen Mechanismen offen, die den Krieg in Bosnien und Herzegowina beendeten – und zugleich seine langfristigen strukturellen Widersprüche festschrieben. Die Lesung lädt dazu ein, die Verantwortung der internationalen Diplomatie neu zu vermessen: Welche Lehren ziehen wir, wenn Machtkalkül Gerechtigkeit ersetzt – und bis heute politische Realität bleibt?
Eine Veranstaltung der Heinrich Böll Stiftung in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater.
Die Lesung wird auf Englisch/Bosnisch teilweise mit engl. Übertiteln aufgeführt, das anschließende Gespräch auf Englisch geführt.
Kiosk des Maxim Gorki Theater, Dorotheenstr 3., 10117 Berlin
Anmeldung über https://www.gorki.de/en/decolonizing-dayton